Frühe Vorbeugung gegen Allergien
Erstellt von r.ehlers am Montag 26. September 2016
Einer Erdnuss-Allergie kann man vorbeugen © Andrey Volodov/ freeimages
Bei JAMA, dem hoch anerkannten Journal of the American Medical Association einen Beitrag lancieren zu können, zeigt, dass man nach Auffassung der Redaktion wichtiges zu sagen hat oder dass man zur Crème der anerkannten Wissenschaftler zählt, die überall als Autoren gewünscht sind. JAMA ist übrigens die weltweit am meisten verbreitete medizinische Fachzeitschrift.
Die britischen Forscher Despo Ierodiakonou, MD, PhD und Robert Boyle, MD, PhD vom Imperial College in London haben es zusammen mit 13 Kollegen geschafft, ihre Metastudie über die Vorbeugung von Allergien bei Säuglingen und Kleinkindern bei JAMA unterzubringen: http://jama.jamanetwork.com/article.aspx?articleid=2553447. Die große Zahl der Forscher versteht sich leicht, wenn man bedenkt, dass sie 146 Studien mit über 200.000 Kindern ausgewertet haben.
Allgemein nimmt die Zahl der Allergiker seit jahrzehnten stark zu, auch bei Säuglingen und Kleinkindern.Die Meta-Studie ergab ganz Erstaunliches: Eine frühe Gewöhnung im ersten Lebensjahr an Erdnüsse und an Eier reduzierte das Risiko einer Allergieerkrankung ganz wesentlich:
- bei Erdnüssen um 70 % und bei
- Eiern immer noch um 40 %.
Es hat weitere positive Studienergebnisse bei anderen häufig allergenen Substanzen gegeben, die Ergebniss waren den Forschern aber nicht sicher genug, um sie zu nennen.
Aber immerhin lohnt es sich, Säuglinge im ersten Lebenjahr ein wenig an den Konsum von Erdnüssen und Eiern hern zu führen. Man kann damit wenigsten diesen zwei der häufigsten Nahrungsmittelallergien bei Kindern vorbeugen.
Zur Vorsicht wird geraten bei der Gabe von ganzen Erdnüssen – denn hier drohe Erstickungsgefahr. Eltern sollten deshalb besser auf Erdnussmus oder Erdnussbutter zurückgreifen. Eigentlich wird für die Kleinen ganz von Rohkost abgeraten. Leider wird das aber nie richtig begründet. Dabei ist es doch ganz einfach: Die Zähne der Kinder können die Erdnüsse nicht so fein zerbeißen, dass sie ausreichend verkleinert in den Magen gelangen und dass die Enzyme des Dünndarms an die Inhalte der Nahrung herankommen. Selbst wenn ihre Zähne das technisch können, werden sie kaum zu bewegen sein, sie zum gründlichen Zermahlen der Nüsse zu bewegen. Nicht einmal Erwachsene können mit faserreicher Rohkost fertig werden, wenn sie nicht fein gemahlen im Verdaungstrakt ankommt. Denn die Pflanzenzellen können generell von menschichen Enzymen nicht gespalten werden.
Im Ergebnis spricht also alles dafür, Kinder schon vor Beendigung des 1.Lebenjahres an den Genuss roher Erdüusse heran zuf ühren, ggf. als Mehl in einen Brei eingerührt.